Vereinigte Staaten von Europa jetzt

für ein demokratisches, föderales, vereingtes Europa

24.02.2025

„Wenn Krisen, vergleichbar jenen, die damals zur Bildung des Komitees geführt hatten, erneut auftreten sollten, so wäre es immer noch Zeit, eine neue Kraft ins Leben zu rufen.“


Jean Monnet nach der Auflösung des Aktionskomitees für die Vereinigten Staaten von Europa.

Augsburg, im Frühjahr 2025. Die Welt um uns herum brennt. Sie brennt nicht nur im wahrsten Sinn des Wortes sondern auch im übertragenen Sinn. Kriege wüten in mehreren Regionen um uns herum, Menschen irren auf der Suche nach einem friedlichen Flecken Erde umher. Hungernde und durstende Menschen fliehen von ihren verdurstenden Erdschollen, die schon seit einigen Jahren keinen Regen mehr sahen oder aber zu viel in kurzen Abständen auf einmal


Von diesen schweren Heimsuchungen sind wir (hoffentlich noch) verschont. Aber wir werden bedroht von Demokratiefeinden, von Demagogen, die uns in Deutschland und in Europa entzweien wollen, um dann leichter ihr böses Spiel mit uns spielen zu können. Das sind auch die, die uns einreden wollen, unser Heil in alten nationalen Alleingängen zu finden statt im gemeinsamen europäischen Handeln. Donald Trump und Vladymyrowitsch Putin und Xi, so hat man den Eindruck, freuen sich über europäischen Zwist. Sogar einige europäische Politiker pilgern zu ihnen und tragen zum europäischen Zwist bei.


Und wir Menschen in Augsburg (und anderswo), die dem Brennen in relativer Wohlfahrt zusehen, schauen entweder weg oder schauen hin und wollen gerne die „Feuer“ löschen. Die empfindlichsten von uns weinen vielleicht sogar - vor Hilflosigkeit und Mitleid. 


Noch sind aber die zum Jahresende geschriebenen und gesprochenen Worte in unseren Ohren und vor unseren Augen, nämlich zuversichtlich zu sein. Sogar von der Pflicht zur Zuversicht ist die Rede. Wir werden also sogar verantwortlich dafür gemacht, wenn wir der Pflicht dazu nicht Genüge tun und die Hände und unser Hirn „in den Schoss“ legen bzw. in einen Schlaf versetzen.


Trotz allen diesen Übeln und Problemen, die auf uns eindringen, gibt es aber zuversichtliche Lichtblicke. Vor allem einen herausragenden Lichtblick: Menschen bzw. Bürger, die gemeinsam Aufgaben angehen. Schon immer in der Menschheitsgeschichte gab es Menschen, die Impulse für gemeinsames Handeln anstießen, um den notwendigen Aufgaben zu begegnen. Hier bei uns in Europa war einer davon Jean Monnet. Unermüdlich arbeitete er nach der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges an der Idee für Zusammenarbeit der Menschen in Europa, so dass sich im Laufe der Zeit von der Montanunion über die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft die Europäische Union (EU) entwickelte. Jean Monnet, französischer Bürger aus Cognac, der von 1888 bis 1978 lebte und 1. Ehrenbürger der EU wurde, wollte allerdings mehr als die EU, er strebte die Konstituierung der Vereinigten Staaten von Europa an. Dazu gründete er maßgeblich mit  Führern des deutschen DGB das Aktionskomitee für die Vereinigten Staaten von Europa, dem sich führende europäische Staatsmänner aus den verschiedensten europäischen demokratischen Parteien anschlossen. Konrad Adenauer von der CDU und Willy Brandt und Helmut Schmidt von der SPD z. B. waren ebenso Mitglieder dieses Komitee. Nachdem sich in den 1970er Jahren die erste Europäische Kommission gebildet hatte, schien das Ziel, eine europäische Regierung sei im Anmarsch und das Ziel der Gründung der Vereinigten Staaten von Europa sei auf der Zielgeraden, löste Jean Monnet noch selber das Komitee auf. Kurz darauf starb er.


Das Ergebnis allerdings ist nicht im Sinne von Jean Monnet. Die EU wurde immer größer, immer mehr europäische Staaten wurden und werden Mitglieder der EU. Man kann zu Recht sagen, die EU wächst quantitativ aber nicht qualitativ. Der Europäische Rat, die europäischen Regierungen bestimmen im wesentlichen den Gang der europäischen Politik und nicht eine einzige europäische Regierung und nicht das einzige europäische Parlament. Jean Monnet wird sich im Grabe umdrehen, wie man so sagt, wenn er sähe was aus der Idee geworden ist.


Es wird höchste Zeit, dass wir europäischen Bürger uns zusammenschließen und unseren gemeinsamen Willen zu Gehör bringen, nämlich das europäische Projekt zu Ende bringen, eben Europa zu einem gemeinsamen Staat zusammenführen. Zu einer europäischen Regierung, einem europäischen Parlament und einem europäischen Verfassungsgericht. Zuerst brauchen wir dazu eine europäische Verfassung und eine Abstimmung der europäischen Bürger darüber. Es gibt auch mittlerweile unzählige europäische Initiativen, sogar Parteien, die allerdings nicht ausdrücklich die Realisierung der Vereinigung Europas zu einem einzigen Nationalstaat offensiv propagieren. Diese Gruppen und aktiven europäischen Bürger zusammenzuführen in einem Neuen Aktionsbündnis für die Vereinigten Staaten von Europa (oder zu einer Bundesrepublik Europa oder Republik Europa) das ist doch den Schweiss von uns Bürgern wert.


Augsburg spielte schon einmal in Europa eine friedensstiftende Rolle indem in Augsburg der Religionsfriede zwischen katholischen und evangelischen Christen geschlossen wurde. Augsburg beherbergt auch heute friedlich viele Menschen aus allen möglichen Ecken der Welt. Die Neugründung des  Aktionskomitees für die Vereinigten Staaten von Europa durch uns Augsburger Bürger einerseits kann diese Aufgabe angehen. Und es könnte den Augsburger Stadtrat dazu aufrufen, einen Beschluss herbeizuführen, um eine städtische Initiative zur Gründung einer Städtegemeinschaft europäischer Städte ins Leben zu rufen, die ebenfalls gemeinsam die Idee Jean Monnets realisieren sollte.


Ich als Augsburger Bürger aus Lechhausen bin bei der Neugründung des Aktionskomitees dabei. Für die Gründung eines europäischen Vereins benötigen wir mindestens 7 Mitglieder. Viel Arbeit und Initiative erwartet den Verein. Das macht Freude und hoffentlich viele neue Freundinnen und Freunde aus Augsburg und sonstwo her. Und es nährt die Hoffnung und Zuversicht, an der Befriedung der Welt mitzuarbeiten. Der zitierten Pflicht zur Zuversicht täten wir damit Genüge.


Heinz Droste

europa.jetzt@vereinigte-staaten-von-europa-jetzt.de


Editor der home page www.vereinigte-staaten-von-europa-jetzt.de

Autor der ebooks „Die Vereinigten Staaten von Europa jetzt. Eine Liebeserklärung.“

Und „Les Etats unis d‘Europe maintenant. Une declaration d‘amour.“

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